Design Thinking

Was ist design Thinking

Design Thinking ist ein Ansatz, mit dem man systematisch Nutzerbedürfnisse herausfindet und auf dieser Basis Lösungen entwickelt und testet. Dabei ist Design Thinking nicht nur ein Prozess, der mehrere Phasen umfasst, sondern darüber hinaus noch viel mehr. 

 

Design Thinking ist Mindset, Methode und Toolbox zugleich. 

Wichtige Aspekte des design Thinkings

  • Der Design Thinking Prozess ist ein iterativer und sehr flexibler Prozess, d.h. die einzelnen Phasen können sich mehrmals wiederholen und es können Schleifen in beide Richtungen des Prozesses gezogen werden.
  • Kernaspekt des Design Thinkings ist die Arbeit in interdisziplinären Teams. Bei der Teamzusammenstellung sollte darauf geachtet werden, dass die Teammitglieder über ein T-Profil verfügen. D.h. sie besitzen ein in die Tiefe gehendes Expertenwissen in ihrem Gebiet (vertikaler T-Balken). Andererseits sind sie neugierig, offen und bereit, ihr Wissen mit anderen Teamkollegen zu teilen (horizontaler T-Balken).
  • Design Thinking baut stark auf visuellen Elementen auf.
  • Der Team-Space ist das Herzstück der Teamarbeit und unterscheidet sich grundlegend von klassischen Besprechungsräumen. 

 

Die Phasen beim Design Thinking

Formulierung der Design Challenge

Bevor mit dem eigentlichen Innovationsprozess begonnen wird, sollte die Design Challenge (=Thema Forschungsauftrags an das Team) formuliert werden. 

 

Die Design Challenge:

  • ist immer offen formuliert
  • greift keiner Lösung vor
  • darf nicht zu allgemein und nicht zu spezifisch sein
  • ist inspirierend und motivierend

 

Verstehen

In der ersten Design Thinking Phase geht es darum, möglichst viele Informationen zu dem Thema zu sammeln. Die Design Challenge wird im Team besprochen und Verständnisfragen geklärt. Im Anschluss startet die Recherche. Ziel ist, das Team auf den gleichen Stand zu bringen und zu „Sofort-Experten“ zu machen. 

 

Beobachten

In dieser Phase dreht sich alles um das Gespräch mit den potentiellen/späteren Kunden. Das Motto ist: „Raus aus dem Büro, rein in den Dialog!“. Je nach Thema der Design Challenge wird der Kunde in seiner Umgebung beobachtet, es werden qualitative Interviews geführt, O-Töne gesammelt und Fotos gemacht. Die Interviews werden nach Möglichkeit von zwei Interviewern geführt. Ziel ist, mehr über den Kunden, seine Beweggründe und Bedürfnisse zu erfahren. 

 

Frage zur Problemstellung formulieren (How-Might-We-Frage)

Die vorausgegangene Phase liefert Erkenntnisse darüber, wo es bei den Problemen der Befragten Gemeinsamkeiten gibt. Die Probleme oder Erkenntnisse werden priorisiert. Dann geht es darum, der anonymen Zielgruppe ein Gesicht zu geben. Hierfür wird eine Persona beschrieben, mit dem Problem, welches für sie gelöst werden soll. Bei mehreren identifizierten Problemen, die nicht in einer Zielperson vereint werden können, kann man auch mehrere Personas erstellen. Am Schluss dieser Phase steht die How-might-we-Frage. Diese Frage steht nicht in Konkurrenz zur Frage in der Design Challenge. Im Gegenteil, diese Frage präzisiert entweder die Design Challenge oder es ist durch die Interviews eine völlig neue Blickrichtung entstanden, die jetzt weiter verfolgt wird.

 

Ideen generieren

Auf Basis der zuvor formulierten How-might-we-Frage geht es in dieser Phase darum, möglichst viele Ideen zu finden, die das Problem für die Persona lösen. Dabei steht zunächst die Quantität im Vordergrund. Hier ist es wichtig, mit Hilfe von Kreativitätstechniken eine Hilfestellung für das Team zu geben, damit Ideen entstehen und durch Interaktion weiterentwickelt werden können. Insbesondere in dieser Phase kommt die große Stärke eines interdisziplinären Teams zur Geltung. Zum Schluss werden die Ideen grob bewertet. Die besten Ideen gehen in die nächste Phase.

 

Prototyp entwickeln

In dieser Phase geht es darum, die Idee in einem minimalen Prototypen (MVP) „anfassbar" zu machen. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Durch das Bauen eines Prototyps wird die Kreativität angeregt und es können dabei weitere Ideen entstehen. Insbesondere bei radikalen Innovationen ist dies die einzige Möglichkeit, ein bis dato noch nicht vorhandenes Produkt so darzustellen, das man dazu Feedback bekommen kann. 

 

Testen

Mit dem erstellten Prototyp geht man zum potentiellen Kunden und holt Feedback ein. Ziel ist dabei herauszufinden, ob man mit dem Prototyp die Bedürfnisse des Kunden erfüllt oder wie dieser verbessert werden kann. Diese Schleife kann einige Male wiederholt werden. Unter Umständen kann es sogar passieren, dass man wieder zurück in die ersten drei Phasen springen muss, wenn sich herausstellt, dass man am Kunden „vorbei entwickelt“ hat.