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5 Mythen und 5 Wahrheiten über Innovationsmanager

Beitrag von Violetta Meyer

Gründerin innohuman & Organisationsentwicklerin

Mehr zur Person

 

Woran erkannt man, dass die Innovationsmanagerin im Meeting-Raum war? Na ganz einfach: An den bunten Post-Ist, die überall hängen. Und an der ausgelassenen Stimmung, die man selbst durch die geschlossene Tür hört:-)

Mythos oder Wahrheit?

Was ist dran am Image der Innovationsmanager? Welche Fähigkeiten sollte eine Innovationsmanagerin mitbringen?

Ich nehme Euch mit auf eine Reise hinter die Kulissen dieses spannenden Berufes und räume mit so manchen Missverständnissen auf. 

5 Mythen über Innovationsmanager

Innovationsmanager „malen“ den ganzen Tag bunte Post-Its

Das wäre schön, ist aber leider eine Illusion. Tatsächlich helfe ich als Innovationsmanagerin meinen Teams, Sachverhalte zu visualisieren und damit für alle „klarer“ zu machen. Das ist aber nur ein Aspekt der Tätigkeit. Zwischen den Team-Workshops gibt es eine Menge Arbeit, die nichts mit aufregenden Post-Its-Schlachten zu tun haben. Oft sitze ich im Büro und recherchiere Wettbewerber, Trends und Technologien. Oder ich versuche herauszufinden, ob eine bestimmte Idee schon irgendwo umgesetzt wurde. Hört sich trocken an? Ist es auch! Gehört aber für mich genauso dazu.

Innovationsmanagerinnen müssen einen technischen Backround haben

Das lese ich häufig in Stellenausschreibungen. Ich denke, das ist nicht erforderlich. In den letzten Jahren meiner Tätigkeit als Innovationsmanagerin habe ich viele Projekte betreut, die sehr technik-lastig waren. Als Betriebswirtin war es für mich eher ein Vorteil, dass ich nicht alles verstehe. So konnte ich ungeniert „dumme“ Fragen stellen und somit dazu beitragen, dass alle im Team das gleiche Verständnis entwickeln. Eine Einschränkung gibt es aber schon: Als Innovationsmanagerin sollte ich Technik und Technologie offen gegenüberstehen und bereit sein, zumindest die Grundzüge verstehen zu wollen.

Innovationsmanager müssen kreative Ideen liefern

Falsch. Innovationsmanager sind dafür zuständig, die Ideen aus den Köpfen der Teammitglieder „rauszubringen“ und sichtbar zu machen. Das ist ihr Job! Natürlich schadet es nicht, wenn sie selber Ideen einbringen. Aber in erster Linie befähigen sie das Team mit entsprechenden Tools, Methoden und Fragen, die sie stellen. 

Innovationsmanagerinnen wissen, wo die Reise hingeht

Gerne hätte ich eine Glaskugel, um meine Teams zu unterstützen und ihnen zu sagen, dass sie auf dem richtigen Weg sind. Das kann ich aber leider nicht. Ich kann sie mit Infos zu neuen Trends und Technologien unterstützen. Ich kann ihnen zeigen, wie man Kunden- und Nutzerinterviews durchführt, um die Prototypen zu testen. Aber: Je größer die Innovation, desto mehr Iterationsschleifen und Umwege kann es geben, die es gemeinsam zu bewältigen gilt. Da kann selbst der erfahrenste Innovationsmanager keine Abkürzung nehmen.

Der Innovationsmanager wird es schon richten

Immer mehr Unternehmen gehen dazu über und schaffen eine eigene Innovationsmanager-Stelle. Damit verbunden ist oft die Erwartungshaltung, dass in den nächsten Monaten bereits erste signifikante Ergebnisse folgen werden. Und was passiert? Nichts. Dann ist die Enttäuschung groß.

 

Und warum passiert nichts? Na, ja, weil ein Innovationsmanager die neuen Produkte, Services und Geschäftsmodelle eben nicht aus dem Ärmel schütteln kann. Er oder sie muss sich erstmal im Unternehmen vernetzen, Projektteams initiieren, Methoden und Mindset vermitteln, Organisationsstrukturen in Frage stellen und Innovationskultur vorantreiben. Das ist kein Job, der in sechs Monaten erledigt ist. Das ist eine permanente Aufgabe, die auch nur funktioniert, wenn Geschäftsleitung und Führungskräfte mitziehen.

5 Wahrheiten über Innovationsmanager

Innovationsmanager müssen ergebnisorientiert sein

Warum wollen wir überhaupt Innovationen? Dafür kann es verschiedene Gründe geben. Irgendwann wollen wir mit der entwickelten Idee Geld verdienen. Bestimmt nicht gleich, aber irgendwann muss das „Baby“ laufen lernen und erwachsen werden. Oder wir wollen mit dem optimierten Prozess Geld einsparen. Oder wir wollen uns mit dem neuen Service vom Wettbewerber abheben. Das alles sind mögliche Ziele einer Innovation. Der Innovationsmanager muss das Team immer wieder in Richtung Ergebnis „vorantreiben“ und Diskussionen über Nebenkriegsschauplätze wieder zum Kern zurückholen.

Innovationsmanagerinnen sollten gute Netzwerker sein

Aus meiner Sicht ist das essentiell. Eine Innovationsmanagerin sollte im Team in der Lage sein, die Kommunikation und die Beziehung zwischen den Teammitgliedern zu fördern. Und noch wichtiger ist die Kommunikation zur Geschäftsleitung, Führungskräften und anderen Teams. „Brücken bauen“, Projektleiter miteinander vernetzen, auf allen Ebenen verbindlich kommunizieren, Hindernisse ausräumen, nach Synergieeffekten Ausschau halten. Das alles sollte im Werkzeugkoffer eines Innovationsmanagers enthalten sein.

Innovationsmanager brauchen bestimmte Methodenskills

Was ist eine Persona? Wozu brauche ich das und wie erstelle ich eine? Was bringt eine Customer Journey? Wie funktioniert Design Thinking? Ist das was für uns? Viele Frage, eine kann sie beantworten. Die Innovationsmanagerin! Agile Methoden und Projektmanagement-Skills, sowie Moderation und Visualisierung sind die Expertise der Stunde, wenn es um Innovationen geht. Hilfreiches Material, was mir bei meinen ersten Gehversuchen als Innovationsmanagerin geholfen hat, findet Ihr im Reiter „Downloads & More“.

Innovationsmanagerinnen müssen Unsicherheiten aushalten können

Wer einen Job mit viele Routinetätigkeit sucht, der sollte sich nicht als Innovationsmanager bewerben. Denn hier ist kein Tag wie der Andere. Die Projekte sind dynamisch, der Weg ist oft unklar. Risiken und Hindernisse pflastern den Weg.

Innovationsmanager brauchen eine hohe Frustrationstoleranz

„Never fall in love with your idea!“ habe ich in meinem ersten Design Thinking Seminar gelernt. Leichter gesagt, als getan, wenn man schon viele Stunden Arbeit reingesteckt hat und alle ganz euphorisch waren. Dann ergibt der Kundentest nicht das, was das Team sich erhofft hatte und schnell schwindet auch die Rückendeckung des Managements. Das Team ist frustriert und die Luft ist raus. Da braucht man schon eine gewisse Resilienz, um sich da nicht runterziehen zu lassen.

Was macht für mich den Reiz aus?

 

Es ist einfach nur spannend und macht mir echt Freude, neue Produkte oder Services im Team zu entwickeln. Etwas zu „erschaffen“, was vorher nicht da war und was dann hoffentlich auch noch erfolgreich ist, das ist meine Motivation.

Wie wird man Innovationsmanagerin?

Es gibt dafür keinen vorgegebenen Weg. Bei mir war es „Zufall“. Ich wollte nach 11 Jahren einfach mal etwas Anderes machen. So habe ich mich für eine Stelle in der Geschäftsfeldentwicklung beworben. Ich hatte zwar sehr viele Projektmanagement-Erfahrung und auch die Erfahrung aus der Personalentwicklung, aber die Tools aus dem Innovationsmanagement waren für mich neu. So habe ich mir dann vieles selber „angelesen“ (Buchempfehlungen unter „Downloads & More“), eine Ausbildung als Design Thinking Master gemacht, mir die Tools von Alex Osterwalder zur Business Model Entwicklung angeeignet und eine Zertifizierung zum Scrum Master absolviert. 

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