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Warum Superhelden für’s Innovationsteam nicht taugen!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Warum Superhelden für’s Innovationsteam nicht taugen!

 

Mal ehrlich, haben wir nicht alle unsere heiß geliebten Superhelden aus der Kindheit? Schwelgen wir nicht gerne in den Erinnerungen, in denen Superman oder Batman mal wieder mit ihrem Mut und ihren Fähigkeiten die Welt vor dem Bösen retten?

 

Wie komme ich dann eigentlich dazu, unsere Lieblingshelden für das Innovationsteam als untauglich zu erklären?

Zugegeben, es geht mir mit meiner These ein bisschen um Provokation. Aber natürlich will ich Euch auch inhaltlich verraten, was ich mir dabei gedacht habe.

 

5 Thesen, warum Superhelden beim Innovations-Workshop lieber draussen bleiben sollten

 

  • Superhelden sind Einzelkämpfer                                                                                                                                                 Meistens holen Superhelden den Sieg alleine. Selbst wenn sie einen Freund oder Vertrauten haben, ist das eher Nebensache. Ich musste auch erstmal den Namen von Batmans Freund Robin googeln. Ihn hatte ich einfach nicht mehr auf dem Schirm. Wenn wir jetzt den Einzelkämpfer auf unser Innovationsteam übertragen, wie sollte das funktionieren? Wo wir gerade bei der Anwendung von Kreativitätstechniken auf verschiedene Expertise, Perspektive und Charaktere angewiesen sind. Stichwort „Schwarmintelligenz“. Es geht darum, Wissen zu teilen und preiszugeben. Einen Superhelden können wir hier nicht brauchen. Bitte nicht falsch verstehen. Einen Macher oder Umsetzer schon. Aber keinen, der Alleingänge startet.                                                                                                                                                              
  • Superhelden kostümieren sich                                                                                                                                                Normalerweise sind Superhelden im normalen Leben eher unscheinbare Typen. Damit sie nicht erkannt werden, verkleiden sie sich und schlüpfen in ihre Rolle als Superheld. Nach erfolgreicher Mission kehren sie wieder in ihren Alltag zurück. Und wie ist das im Innovationsworkshop? Da wollen wir gerade nicht, dass sich die Teammitglieder kostümieren. Wir wollen Offenheit, keine Verkleidung. Wir wollen die Fähigkeiten der Teilnehmer kennenlernen, um sie für die Projekte möglichst optimal einsetzen zu können. Wir wollen hinter die Masken blicken, damit wir jeden mit seinen Stärken und Schwächen gut ins Team integrieren können.                                                                                                           
  • Superhelden scheitern nicht                                                                                                                                                        Stimmt nicht ganz. Superhelden brauchen auch manchmal mehrere Anläufe. Damit es im Film spannend bleibt. Aber im Ergebnis wissen die Zuschauer, dass es immer ein Happy End gibt. Das ist bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle häufig nicht der Fall. Viele Unternehmen sprechen auch davon, dass sie eine „Fehlerkultur“ oder „Kultur des Scheiterns“ brauchen. Ich finde, den Begriff „Lernkultur“ besser, denn wer scheitert schon gern. Wie könnte sich ein Superheld, der an Erfolg gewöhnt ist, in unserem Innovationsteam zurechtfinden? Wen er erlebt, wie Ideen verworfen werden oder sogar das ganze Projekt.                                                                                                                              
  • Superhelden haben einen Plan                                                                                                                                                Wenn man den Superhelden so zuschaut, merkt man, dass sie einen Plan haben. Sie wissen zumindest grob, was zu tun ist und wie sie das bewerkstelligen könnten. Wer schon einmal in einem Design Thinking Workshop mitgearbeitet hat, der weiß, wie sich das phasenweise anfühlt. Irgendwo zwischen Euphorie, massenweise Post Its und einem Haufen an noch unbeantworteten Fragen entwickelt sich die nächste Innovation. Das fühlt sich oft alles andere als planvoll an. Mittendrin kommt man zu völlig neuen Insights, die das ganze Projekt in eine ganz andere Richtung lenken. Besonders wenn man feststellt, dass man an einem Kundenproblem vorbei gearbeitet hat.       
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  • Superhelden haben einen (bekannten) Gegenspieler                                                                                                          Was heißt das? Zum Beispiel hat Batman seinen Gegenspieler Joker. Die zwei kennen sich und wissen, was der Andere für Stärken und Schwächen hat. Im Kontext von Innovation ist das oft anders. Wir starten ein Innovationsprojekt und wissen zu Beginn erstmal wenig bis gar nichts. Wir kennen unsere Gegenspieler oder anders gesagt unsere Probleme erstmal nicht. Wer sind unsere Wettbewerber und was zeichnet sie aus? Gibt es gesetzliche Hürden? Hat der Kunde überhaupt ein Problem und ist er bereit, für die Lösung Geld auszugeben? Da ist man als Superheld wahrscheinlich überfordert, weil es so viel VUCA world ist? Und VUCA (volatility = Unbeständigkeit, uncertainty = Unsicherheit, complexity = Komplexität und ambiguity = Mehrdeutigkeit) ist oft schwieriger als der Joker für Batman, weil man nicht weiß, woher die Gegenspieler kommen.

 

Und was, wenn sich doch ein Superheld ins Innovationsteam verirrt?

 

Dann gilt das, was immer gilt: „Jeder hat erstmal eine Chance verdient“. Auch unser Superheld. Und wer weiß, vielleicht hat er ja Fähigkeiten, die er bei bestimmten Teilaspekten des Projektes sinnvoll einbringen kann. Dort bekommt unser Superheld dann trotzdem seine kleine Bühne und kann glänzen. Auch wenn es stellenweise anstrengend mit ihm (oder ihr) ist. Und wenn nicht, dann wird der Superheld sich bald von alleine verabschieden. Das Mindset, der Teamspirit und die Methoden werden ihn überfordern und er wird bald das Interesse verlieren. Oder anders gesagt: „Mindset eats Superhelden for breakfast“.

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